Unsere Kultur im Wandel der Zeit

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Seit Anbeginn der Zeit hat der Mensch stets danach gestrebt, die Umwelt nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Die resultierenden Kulturleistungen umfassten neben praktischen Errungenschaften, die das tägliche Leben einfacher gestalten sollen auch geistige Gebilde, die eine Grundlage für das soziale Gefüge einer Gesellschaft darstellen.

Erst durch die Integration epochenabhängiger Moralvorstellungen, die in Rechtsprechung, Religion und im Kunstverständnis aufgehen, können gesellschaftliche Strukturen entstehen.

Im Wandel der Zeit macht jede Gesellschaft verschiedene Entwicklungen durch, die das Selbstverständnis für Kunst und Kultur jedes Mal aufs Neue definieren.

Ein gutes Beispiel ist das Vergeltungsprinzip im Alten Testament. Die damalige Rechtsprechung handelte streng nach dem Vorsatz „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Heute wird im Fall einer Straftat rechtlich und auch moralisch ganz anders vorgegangen. Daher können uns frühere Bräuche und Sitten befremdlich oder sogar beleidigend erscheinen.

Trotzdem bleibt ein gewisser Teil unserer Kultur für immer erhalten. Schon im 19. Jahrhundert hallte es aus dem Deutschen Sprachverein „Wider die Engländerei in der deutschen Sprache“.

Seit Anbeginn der Zeit hat der Mensch stets danach gestrebt, die Umwelt nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Die resultierenden Kulturleistungen umfassten neben praktischen Errungenschaften, die das tägliche Leben einfacher gestalten sollen auch geistige Gebilde, die eine Grundlage für das soziale Gefüge einer Gesellschaft darstellen. Erst durch die Integration epochenabhängiger Moralvorstellungen, die in Rechtsprechung, Religion und im Kunstverständnis aufgehen, können gesellschaftliche Strukturen entstehen.

Es gab auch Zeiten da gingen durch Krieg, Krankheit und Tod viele der liebgewonnenen Bräuche einfach verloren. Beispielsweise war im früheren Mittelalter wenig von den vornehmen Tischsitten der Antike übrig geblieben.

So gehörte es im 13. Jahrhundert zum guten Ton, den körperlichen Ausdünstungen beim Speisen freien Lauf zu lassen. Aus dieser Zeit ist auch der bekannte Ausspruch „Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es euch nicht geschmacket?“ erhalten geblieben. Ebenso hat man sein Besteck oder auch die eigenen Finger nach einem besonders fettigen Mahl am eigenen Hemdärmel oder der Kleidung abgewischt. Denn die Benutzung von Servietten wurde erst im 16. Jahrhundert wiederentdeckt.

Doch das Mittelalter war im Allgemeinen nicht so düster, wie es heute gerne propagiert wird. Beispielsweise war die Badekultur in dieser Zeit stark ausgeprägt. Die Menschen nutzten das Bad zu verschiedenen Gelegenheiten, so war es damals üblich den Ausklang von Hochzeitsfeiern in einem erholsamen Hochzeitsbad abzuschließen.

Erst im 19. Jahrhundert konnte Europa den Anschluss an die Bäderlandschaft und Heilquellennutzung des Mittelalters wiederfinden. Sogar der deutsche Kaiser Wilhelm I musste seine Waschungen in einem geborgten Holzzuber aus dem Hotel de Roma ausführen.

Aus unserer heutigen Geschichtsforschung wissen wir auch, dass in früheren Zeiten mit der körperlichen Schönheit und Nacktheit teilweise offener umgegangen wurde als es heute der Fall ist.

In der Antike gehörte es zum Alltag eines jungen Mannes, ein Bordell aufzusuchen und sogar homosexuelle Beziehungen zu unterhalten. Erst mit dem vermehrten Aufkommen von Geschlechtskrankheiten in Europa geriet die Prostitution ins Abseits. Trotzdem ließen sich unsere Vorfahren die Sinnlichkeit nicht nehmen. Noch im 16. Jahrhundert war es üblich hochgestellte Gäste mit einem Komitee nackter Mädchen zu begrüßen.

Schon im 19. Jahrhundert gab es die Mode, Ringe an Intimstellen zu tragen. In der damaligen Zeit wurden Brustwarzenpiercings sogar von medizinischer Seite aus empfohlen, um Säuglingen das Nuckeln zu erleichtern.



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